Die damaligen ersten Touristen wanderten auf der alten Touristenstrasse die im dramatischen Tal zwischen Tyssedal und Skjeggedal an der Talseite entlang verläuft. Der Norwegische Touristenverein hatte im Jahre 1904 diesen Wanderpfad angelegt und dabei ein 2m grosses DNT Abzeichen in den Berg eingemeisselt und bemalt - welches heute immer noch zu sehen ist. Weil auf dieser südlichen Talseite Lawinengefahr bestand, hat man etwas später aus dem Wanderweg der Einheimischen in den 1930ern eine neue Strasse auf der nordseite gebaut. Diese ist heute die einzige Strasse die nach Skjeggedal führt, sie ist sehr schmal, aber kann mit Auto befahren werden.
Auf dem Wanderpfad nach Skjeggedal. Foto: Knud Knudsen. Kraftmuseet Archiv
Das Emblem des Norwegischen Touristenvereins in der Bergwand auf dem Weg nach Skjeggedal.
Foto: Harald Hognerud Kraftmuseet
Skjeggedalsstova
In Skjeggedal befinden sich Häuser, die noch von der alten Landwirtschaft vor dem Wasserkraftausbau stammen. Das Mühlenhaus und die Räucherstube aus dem Jahre 1813 zeigen die ursprüngliche Nutzung der Wasserkraft und wie man damals gelebt hat. Beides sind auf Anfrage zu besichtigen als Teil des Museums.
Skjeggedalsstova mitten im Wandergebiet rund um Trolltunga. Foto: Harald Hognerud Kraftmuseet
Ringedalsdamm
Der Staudamm in Skjeggedal wurde in den Jahren 1910 - 1918 gebaut als Ragnvald Blakstad Direktor von AS Tysssefaldene war (1910-1923). Der Staudamm ist 521 Meter lang und 33 Meter hoch. Oben an der Dammkrone 4 Meter breit, unten am Dammfuss 21,5 Meter. Das Magazin hat eine Kapazität von 407 Millionen m³, davon sind 202 Millionen aufgestaut.
Der größte Staudamm aus Granitgneis in Norwegen muß gewaltigen Kräften standhalten: den Wassermassen, die im Ringedals-Stausee gespeichert sind. Bei einem Spaziergang auf dem Staudamm erleben Sie die Dimensionen in der Natur und im Menschenwerk.
Ringedalsdammen Staudamm in Skjeggedal. Foto: Harald Hognerud Kraftmuseet
Die Dammkrone hat die Form einer Mittelalterburg, mit den Initialien des damaligen Direktors aus 4 Metern hohen Granitbuchstaben gemeisselt.
Die Initialen des damaligen Direktors Ragnvald Blakstad. Foto: Harald Hognerud Kraftmuseet
Lukenhaus am Vetlevatn. Foto Anne Gravdal Kraftmuseet
Skjeggedal Kraftstation
Diese Kraftstation wurde 1938 gebaut um das Wasser von Ringedalsdamm nach Vetlevatn auszunutzen. 1986 wurde Skjeggedal Kraftstation umgebaut und umfunktioniert zu einer Pumpstation die das Wasser in den Ringedalssee wieder zurückpumpt.
Skjeggedal Kraftstation. Foto Harald Hognerud Kraftmuseet
Die Wasserfälle
Die Wasserfälle 'Tyssestrengene' mit Trolltunga als kleine Spitze ganz rechts im Bild. Foto Harald Hognerud Kraftmuseet
Tyssestrengene - Zwilling-Wasserfall - war eines der grössten Wasserfälle Europas mit seinem 316 m freien Fall. 1967 wurde er reguliert und in Tunnel zum Wasserkraftwerk Tysso II geleitet. Heute kann man diese Wasserfälle nur sehen wenn nach einer Regenreichen Zeit oder zur Schneschmelze, grosse Wassermengen einen Überlauf verursachen.
Touristen aus ganz Europa wahlfahrteten ab 1860 zu den beiden Wasserfällen in Ringedal. Sie wurden mit kleinen Booten auf dem Ringedalssee ins innere des Tals verfrachtet um Tyssestrengene und Ringedalsfossen zu bewundern.
Tyssestrengene Wasserfall war 316 Meter hoch. Foto: Kraftmuseet Archiv
Ringedalsfossen hatte auch einen freien Fall von 300 Meter. Insgesamt war die Höhe über 400 Meter. Foto: Kraftmuseet Archiv.
Trolltunga
Trolltunga. Foto Harald Hognerud Kraftmuseet
Trolltunga ist einer der spektakulärsten Bergformationen Norwegens. Sie befindet sich 1100 m.ü.M. - etwa 700 m über dem Ringedalssee in Skjeggedal. Menschen kommen aus der ganzen Welt nach Hardanger um die Trollzunge zu erleben - ein absolutes einmal-im-Leben Erlebnis.
WANDERN
Trolltunga Dauer: ca. 8-10 Stunden hin und zurück.
Länge: ca. 11 km ein Weg, Höhenunterschied ca. 900 meter.
Saison: ca. 15.Juni- ca. 15.September.
Ein mit roten Ts und Schildern gekennzeichneter Wanderpfad vom Parkplatz in Skjeggedal aus bis hin zu Trolltunga. Schilder unterwegs zeigen die zurückgelegte und noch zu wandernde Distanz. Die Tour fängt mit einer steilen Steigerung an (ca. 1,5km) bevor es etwas flacher wird. Dann noch eine kurze Steigerung bevor man im relativ flachen Gelände mit ein paar kurzen Steigerungen bis hin zu Trolltunga wandert.
Informationen zur aktuellen Lage holt man sich am besten bei facebook.com/Trolltunga.trail.information
oder facebook.com/TrolltungaActive
Trolltunga war schon immer da. Sie wurde ursprünglich Sylen (die Ahle) genannt. Das Bild ist aus den 1940er Jahren. Foto: Kraftmuseet Archiv
Preikestolen - die Kanzel
Östlich der Trolltunga befindet sich Preikestolen, eine Kanzel die etwa 700m über dem Ringedalssee ragt. Diese Kanzel ist etwas kleiner als die mehr berühmte Kanzel in Lysefjorden in Rogaland. Die Kanzel in Skjeggedal hiess allerdings 'Preikestolen' noch als die Kanzel in Lysefjorden 'Hyvlatonnå' (gehobelter Zahn) hiess.
Die ursprüngliche Kanzel - Preikestol - in Skjeggedal. Foto: Kraftmuseet Archiv
Himmelstigen - die Himmelsleiter
Dieser Weg im inneren des Ringedals-Tal war der Weg der Arbeiter bei Tyssefaldene um zu den Magazinen oben in den Bergen zu gelangen. Heute bietet TrolltungaActive eine Trolltunga via ferrata Klettertour an dieser Himmelsleiter hoch.
Foto: TrolltungaActive
Das Ziel ist Trolltunga!
Foto: TrolltungaActive